2013

2013 – Gemischte Ruderwanderfahrt Neuruppin

Es ist gute Tradition der Ruderer, nicht nur auf heimischem Gewässer für Fitness und Geselligkeit zu sorgen, sondern auch Reisen zu unternehmen und an neuen Ufern kulturelle Entdeckungstouren zu genießen. Ende August machten sich 15 Aktive des Germania Ruderverein Eutin (GRVE) nach Brandenburg an den Ruppiner See auf – in eine wunderschöne Landschaft mit reicher Geschichte.

Es ist auch Tradition beim GRVE, dass regelmäßig die Männer ganz für sich reisen und die Frauen ebenso, und dass sie die Fahrten dann ganz nach ihrem Tempo, mit ihren Wunschstationen gestalten. Diese Fahrt war mal wieder eine gemischte und das geteilte Interesse der Teilnehmer die Verbundenheit von Landschaft und Geschichte. Immerhin ist Neuruppin berühmt geworden durch zwei Prominente der preußischen Historie, durch den großen und mit seinen Berliner Bauten bis heute präsenten Architekten Karl-Friedrich Schinkel (1781-1841) und den stets aktuellen Schriftsteller und Dichter Theodor Fontane (1819-1898). Beide sind hier geboren.

Der Neuruppiner Ruderclub bot den Eutiner Reisenden Unterkunft in seinem Vereinshaus, das ebenso wie das Domizil des GRVE mit reichlich Platz für Besuch ausgestattet ist. Mit drei Doppelvierern ging es von dort aus auf die Rudertouren. In zweieinhalb Rudertagen wurden knapp siebzig Kilometer zurückgelegt. Da Neuruppin ungefähr auf der Hälfte einer in nordsüdlicher Richtung verlaufenden Seenrinne liegt, waren Fahrten in unterschiedliche Richtungen möglich.

Sie fanden bei phantastischem Spätsommerwetter mit wohltuend kühlender Brise statt. Auf Back- und Steuerbord waren die Ufer bewaldet. Dazwischen lagen Grundstücke mit adretten Wochenendhäusern und kurz geschorenen Rasen. Nach Norden war das Ziel Boltenmühle und nach Süden war es die Schleuse von Altfriesack, vorbei an den Dörfern Wustrau und Karwe. Während Boltenmühle ein gerne frequentiertes, großes Lokal ist, kann man es sich in Altfriesack in einem kleinen Fischereibetrieb bei einem Gericht mit frischem Fisch aus den örtlichen Gewässern gut gehen lassen.

Wer an Geschichte interessiert ist, mag beim Genuss seiner Fischmahlzeit auch an den alten preußischen Reitergeneral Hans-Joachim v. Zieten (1699-1786) aus Wustrau gedacht haben, der mit Friedrich dem Großen im 2. Schlesischen Krieg erfolgreich war, oder auch an Generalfeldmarschall Karl-Friedrich v. Knesebeck (1768-1848) aus Karwe, der 1813 erfolgreich Waffenstillstandsverhandlungen mit Russland geführt hatte, die Preußen später ermöglichten, sich an den Befreiungskriegen gegen Napoleon zu beteiligen. Geschichtsträchtige Orte sind in Deutschland so häufig, dass man auch im Ruderboot ganz leicht auf sie trifft.

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